Deutungsansatz, astrologischer

Aus Christian Birkner
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1. Phänomenistisch 2. medizinisch 3. prognostisch 4. psychologisch 5. geisteswissenschaftlich 6. Okkulter. Die sechs genannten Arten der Betrachtung gehen natürlich ineinander über, dennoch werden zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Schulen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

1. Die am Phänomen orientierte Astrologie orientiert sich mehr an den Fragen „was passiert“, „wann passiert es“. Dies wurde mehr in der alten und klassischen Astrologie Praktiziert, heutzutage auch von der (siehe auch) “Hamburger Schule“.

2. Die in einem Geburtshoroskop gegebenen Eigenarten können auf rein medizinischem Gebiet untersucht werden. Dies geschieht seit dem Altertum, wo Medizin und Astrologie untrennbar miteinander verbunden waren(Paracelsus) . Die Entsprechungslehre gibt Aufschluss über die homöopathische Medikation, wie es z. B. in der „Münchner Rhythmenlehre“ gelehrt wird.

3.Prognosen gelten in weiten Kreisen auch unter den Astrologen heutzutage als unwissenschaftlich, da man sich in dem Streit über Determinismus im Verhältnis zu „freiem Willen“ nicht einig ist. Doch gehört sie in der klassischen Astrologie zu den Hauptaufgaben. Tatsächlich lassen sich mit Hilfe von Direktionen, Solaren oder Rhythmen recht genaue Aussagen über Zukunft und Vergangenheit machen, sofern der Astrologe einigermaßen erfahren ist. Sie gewinnen seit der Renaissance immer mehr an Gehalt. Vorher hatten sicherlich seherische Fähigkeiten einen sehr hohen Einfluss auf die zutreffend erstellte astrologische Prognose, wie es bei Nostradamus oder Tycho Brahe der Fall war.

4. Eine mehr psychologisch orientierte Herangehensweise kam in den 30er Jahren auf. Man schöpfte aus Quellen eines C. G. Jung oder auch des Graphologen. . . E. C. Kühr („Psychologische Horoskopdeutung“) war einer der ersten Astrologen, die etwas darüber veröffentlichten. Nach dem Krieg führte diese Verbindung zu einer Abflachung der Astrologie, indem man immer mehr die Deutungsstruktur verließ und stattdessen und allgemeingültige „psychologische Geschichten“ an die Stelle der Deutung setzte. Ansonsten ist die Psychologie eine Bereicherung für die Astrologie und umgekehrt. Z. B. können bestimmte Charaktermerkmale aus den Einflüssen der Eltern, die sich gleichfalls im Horoskop lokalisieren lassen, erklärt werden.

5. Der geisteswissenschaftliche Ansatz versucht den Sinn einer Sache oder das Verhältnis einer Person zu seiner Zeit mit Mitteln der Astrologie zu ergründen. Es geht darum, moralische, ethische oder philosophische Schlüsse in Bezug auf einen größeren Zusammenhang zu ziehen. Dies kann z. B. mit Mitteln der Analogie zu mythologischen Gestalten oder auch durch die Einordnung eines Geschehens in den Geschichtszusammenhang sein. So hat W. Döbereiner einmal an einem Horoskop über das Umfallens eines Baumes in der Wartburg die Geschichte der Wartburg von einigen Jahrhunderten aufgerollt oder aus der Gründung von Vatikanstadt Rückschlüsse auf die Inquisition geschlossen.

6. Ein okkulter Ansatz ist die Betrachtung feinstofflicher und karmisch übergeordneter Zusammenhänge mit Hilfe des Horoskops. Nach einer Schrift der „Fraternitas Saturni“ ist sie die Grundlage aller okkulten Wissenschaften.