Aspekte

Aus Christian Birkner
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Von lat. „aspicere“ (anblicken). zeigen Aufgaben, Absichten und Ziele des kosmisch-irdischen Prozesses an. Ihnen liegt der Kreis zugrunde, welcher nach pythagoräischen Maßen durch 2, 3, 4 oder 6 oder proportional nach der täglichen Bewegung unterteilt wird. Daraus ergeben sich die 5 Hauptaspekte, wenn man die 1 noch hinzunimmt, nämlich Konjunktion (1) , Opposition (2) , Trigon (3) , Quadrat (4) und Sextil (6) . Aspekte sind Symbole für lebensfördernde oder lebenshemmende kosmische Richtkräfte, die sich aus den verschiedenen Stellungen der Planeten zueinander und zu einem bestimmten Bezugssystem (Tierkreis, Äquator oder Horizont) ergeben. Aus den drei Bezugpunkten ergeben sich drei Aspektarten. (Knappich) .

Morin nahm zu den genannten Hauptaspekten noch Halbsextil, Halbquadrat und Quinqunx als wirkungsstarke Aspekte hinzu. Aspekte wirken von der Intensität (nicht von der Bedeutung her) stärker als Hauspositionen und Beherrschungen. Einige Astrologen, z. B. Kepler, betrachten die Aspektarten nur als Intensitätsunterschiede, nicht als Qualitätsunterschiede. Demnach wäre ein Trigon nur sanfter als ein Quadrat, nicht aber gutartiger. Das hinge allein von der Art der Planeten und ihren Positionen ab. Bei einem Aspekt zwischen 2 Planeten gilt der stärkere (höher stehende) als Sender, der schwächere als Empfänger. Der Sender „überwältigt“ den Empfänger. Häuserspitzen fungieren immer als Empfänger. In der folgenden Tabelle ist versucht worden eine Art Hierarchie festzulegen. Dazu muss bemerkt werden, dass diese Hierarchie nicht für den Einzelfall gilt. Die Dominanz eines Aspektes hängt vom Horoskopgesamtbild, der Figurine (Parm) , ab. Entsteht eine Figur aus Quintilen, so hätten wir ein quintilharmonisches Horoskop vor uns und werten diesen Aspekt an erster Stelle.

Man unterscheidet zwischen Zodiakalaspekten, Äquatoraspekten und Mundanaspekten

Ein Sextil, das auf der Ekliptik 60° misst, beträgt als Mundanaspekt 2 Häuser = 4 Temporalstunden oder ²/3 des SA. Vielleicht sind Mundanaspekte in Zusammenhang mit den verminderten mathematischen Fähigkeiten der Astrologen aus der Mode gekommen.

Die Aspekte der ersten Ordnung werden von fast allen Vertretern als die wichtigsten anerkannt. Von denen der 2. Ordnung arbeitete Morin ausschließlich mit Dodectil und Quincunx, während für Kepler auch Quintil, Biquintil und der 108°-Aspekt von großer Bedeutung waren.

Morin ist auch einer derjenigen Vertreter, die die unbedingte Berücksichtigung der Breite der aspektbildenden Planeten forderte.

Aspekte, linke und rechte


Linke Aspekte (aspectus sinister) = die in Zeichenfolge gesehenen Aspekte, welche als gutartiger als die rechten Aspekte (aspectus dexter) angesehen werden. Man dachte sich im alten Griechenland die Planetengötter mit dem Gesicht nach vorne (d. h. in Zeichenfolge) . So ist das Trigon, welches ein Planet in der Jungfrau vom Steinbock empfängt, günstiger als das, welches der Steinbock von der Jungfrau empfängt. Dies sind allerdings heutzutage nur noch Feinheiten und nicht für die Deutung von viel Belang.